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Korsika Reiseführer vom Reise Know How Verlag (2013) gemacht. GR 20 Beschreibung. 22,50 € Direkt hier bestellen


Korsika Buch Tip Schmid, M. 10. Auflage 2013, 19,90 €, Direkt hier bestellen


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CORSICA - KORSIKA - La Corse

"Ile de Beauté"
"Die Insel der Schönheit" –
"Ein Gebirge im Meer"
"Ein Naturparadies voller Kontraste" – "Kalliste"
(griech. "Die Schönste")
.. mit diesen Begriffen wird oft versucht. Corsica zu umschreiben.
Berglandschaften, einsame Täler, reißende Gebirgsbäche, alte Bergdörfer, Wildschweine, Vendetta, duftende Maccia......c´est la Corse!
Das ist Corsica!

Corsen Geschichte Tourismus Wirtschaft FloraFauna

Norden

Westen

Süden

Osten

Inselinnere

Korsika, (französisch: La Corse), viertgrößte Insel im Mittelmeer, 8680 qkm, 1.000 km Küste, ca. 260.000 Einwohner, Region Frankreichs mit zwei Départements (Haute-Corse und Corse-du-Sud), Hauptstadt ist Ajaccio. Korsika ist ein stark zerklüftetes, wildes Gebirgsland (höchster Berg: Monte Cinto ca. 2710m). Es gibt viele Bergseen und Gebirgsbäche. Auf Korsika herrscht Mittelmeerklima. Der größte Teil der Insel wird vom Macchie und Wald eingenommen.

Fläche: 547.030 qkm
Landfläche: 545.630 qkm
Wasserfläche: 1.400 qkm
Von Nord nach Süd 183 Km lang

Die Corsen als Volk 

Auf der Insel selbst leben rund 260.000 Menschen, d.h. ca. 25 pro qkm. Nur ca. die Hälfte sind Corsen, der Rest stellt sich aus Franzosen, Nord Afrikaner und "Pieds Noirs". Die Hälfte der Einwohner leben in den beiden großen Städten Ajaccio und Bastia. Die Entvölkerung ist das schwerste Problem der Insel geblieben ( viele Tote im 1. und 2. Weltkrieg, viele sind aufs Festland gegangen, um Arbeit zu finden). Die Zahl der Corsen, die auf dem Festland (Kontinent) leben, wird auf eine halbe Millionen geschätzt.
Die Corsen sind bekannt dafür, dass sie schnell beleidigt sind und die Vendetta Bestandteil ihres Lebens war/ ist.

Korsisch als Sprache: Sie sprechen untereinander gerne ihre eigene Sprache. Ein Gemisch aus mehreren Sprachen, Latein, italienisch, pisanisch,.... Von daher wurde 1971 die Anerkennung des korsischen zur "lingua regionale" als Erfolg gefeiert. Gleichzeitig wurde die Sprache als Schulfach im Schulunterricht eingeführt.

cover
Seit 2003 gibt es einen Kauderwelsch Sprachführer Deutsch - Korsisch aus dem Reise Know How Verlag.

Dieses Buch können Wir sehr empfehlen!

Abenteuer Korsika Shop

Der Tourismus auf Corsica

Touristenaufkommen

1959

 105.000

1978

 905.000

1991

 1,3 – 1,5 Millionen
Quelle: DuMont Korsika, 1991,

Ende der 90 ´er Jahren wurden knapp 2 Millionen Touristen pro Jahr gezählt.

Aktuell zählen sie ca. 3 Mil Pro Jahr (Da gehören aber auch die Kreuzfahrer dazu von den Korsika nun wenig hat...

Link zum Tourismus auf Korsika

Erlebnisurlaub auf Korsika

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Viele schöne Korsika Ferienhäuser und weitere Unterkünfte findet Ihr bei Ferien in Korsika.

Reisezeiten auf Korsika

  • Die Hauptreisemonate auf Corsica sind zwischen Juli und August.
  • Die Vorsaison ist zwischen April und Juni.
  • Die Nachsaison ist im September und Oktober.
  • Von November bis März ist die Nebensaison, in der nur wenige touristischen Einrichtungen geöffnet haben.

Die Tage um den 1. August bis zum 20.8. sind unserer Erfahrung nach immer die vollsten im Jahr.

Strand- und Bergtourismus - Verhältnis Campingplätze zu Clubanlagen

Neben dem Pauschaltourismus spielt der Campingurlaub eine bedeutende Rolle. Von Stränden mit riesigen Hotelkomplexen, wie in anderen Mittelmeerländern hat man in Korsika weitgehend Abstand genommen und ein angepaßtes Konzept (z.B. Feriendörfer, Clubs) entwickelt. Für uns hat sich im Laufe der Jahre gezeigt das die "volle" Hochsaison sich oft auf wenige touristische Orte bezieht (z.B. Calvi, Porto Vecchio,..). In den korsischen Bergen kann diesem "Rummel" ganz gut aus dem Weg gegangen werden. Wobei es auch dort saisionale einige sehr überlaufende Gebiete gibt. (Lac de Nino, Lac de Melo, Restonica Tal, Mt Cinto, Bavella). Abseits von den Hauptwanderwegen können schöne einsame Wanderungen und Klettertouren unternommen werden.

Wirtschaft

Haupteinnahmequelle ist der Tourismus. Neben dem Strandtourismus nimmt der Bergtourismus auf Corsica immer mehr zu. Die traditionellen wirtschaftlichen Säulen waren Landwirtschaft und Viehzucht. An erster Stelle der landwirtschaftliche Produktion steht der Weinanbau. An der Ostküste werden auf großen Plantagen Kiwis und Zitrusfrüchte angebaut. Auch Olivenbäume (korsisches Olivenöl) wachsen in vielen Regionen. Eine untergeordnete Rolle spielt die Industrie.

Beschäftigung: 11,4% Landwirtschaft,

19,4% Produktion, 69% Dienstleistung

Der Parc - Naturel - Regional - de la Corse fördert den Bergtourismus über gut markierte Wege (Schaffung von Hauptwanderwegen, GR 20, Mare a Mare , Mare e Monti), lenkt ihn aber auch gleichzeitig von Hütte zu Hütte. Die Dörfer und die dort lebende Bevölkerung werden vorallem beim GR 20 ausgespart. An den Hütten sind Müllprobleme entstanden, dass ist zwar besser als auf den Wegen, aber durch den gezielten Verkauf von Cola- und Bierdosen/Flaschen und das Benutzen von Plastik-Wegwerf-Geschirr wird dieses Problem stark gefördert.

Geschichte:

An der Küste von Etruskern, Griechen und Karthagern besiedelt, stand Korsika seit dem 5.Jahrhundert v.Chr. unter karthagischer, seit 238 v.Chr. unter römischer Herrschaft, im 5./6.Jahrhundert unter der Herrschaft der Wandalen, des byzantinischen Reiches und der Langobarden. Sarazenen und Mauren überfielen Korsika häufig. Nach deren Vertreibung durch Pisa und Genua stritten sich beide Städte um die Insel. 1735 machten die Korsen den Abenteurer Baron Theodor Neuhof zu ihrem König; 1759 war General Pascal Paoli der führende Kopf, der Korsika eine kurze Autonomie / Unabhängigkeit und eine eigene Universität in Corte verschaffte. Paoli begründete die erste palamentarische Republik der Welt und beeinflusste mit seiner Verfassung die amerikanische Unabhängigkeits- erklärung. Die Autonomie wurde an der entscheidenden historischen Schlacht bei der Ponte Novu verloren. Genua verkaufte 1768 die Insel an Frankreich. Im Zweiten Weltkrieg war Korsika 1942/43 von deutschen und italienischen Truppen besetzt. Ende der 60er-Jahre verstärkten sich die Autonomiebestrebungen, vertreten von der Union des korsischen Volkes (UPC) und der Nationale Front zur Befreiung Korsikas (FLNC). 1982 erhielt Korsika ein Autonomiestatut, das 1992 erneuert und erweitert wurde. Die FLNC, die die Unabhängigkeit der Insel mit terroristischen Mitteln anstrebt, wurde 1983 verboten, trat aber in den 90er-Jahren immer wieder mit Anschlägen hervor.

Flora und Fauna

Mehr als die Hälfte Korsikas ist von der Macchie bedeckt, der typisch mediterranen Buschvegetation. Sie besteht aus zahlreichen Pflanzenarten, v.a. Zistrosen, ferner Affodill, Baumheide, Dornginster, Erdbeerbaum, Lavendel, Mastixstrauch, Myrte, Stechweide, Thymian und Wacholder. Aus ihnen strömt der unverwechselbare Duft, der besonders in der heißen Jahreszeit die Insel beherrscht. Die starke Ausbreitung der Macchie geht auf die Abholzung, die Überweidung sowie die unzähligen, häufig gelegten Waldbrände zurück, die die Macchie mit ihren widerstandsfähigeren Pflanzen als Sekundärvegetation haben entstehen lassen.

Es lassen sich drei Vegetationszonen unterscheiden. In den Tieflagen (bis 500m) werden Getreide, Gemüse und Obst angebaut; ansonsten wird Weidewirtschaft betrieben, werden Korkeichen und Ölbäume genutzt. Außerdem wachsen hier Steineichen, Schirmpinien, Aleppokiefern und Palmarten. In der mittleren Vegetationszone (bis 1000m -1500m) finden sich an sonnigen Hängen Zitruspflanzen und Ölbäume, in Hochtälern auch Edelkastanien. In Hochwäldern sind die korsische Schwarz- und Sternkiefer verbreitet. Birken und Weißtannen reichen bis zur Baumgrenze bei etwa 1800m. In der alpinen Vegetationszone um 2000m sind die meisten endemischen Pflanzenarten anzutreffen wie die korsische Grünerle; über 2000m wachsen Gebirgsblumen wie Ehrenpreis, Grasnelken, Fingerkraut und Gebirgsheiden.

Zu den charakteristischen Tierarten gehören vor allem das Mufflon, der endemische Kappenkleiber, Bartgeier, Fischadler, Königsadler, Kormoran und Papageientaucher, korsischer Feuersalamander. Neber Kühen, Eseln, Pferden,Schafen und Ziegen ist Korsika bekannt für die dort Freilebenden Hausschweine "Couchon Sauvage" nicht zu verwechseln mit dem tief in der Macchia lebenden corsischen Wildschwein "Sanglier".

Das Inselinnere: Corte und Zentralgebirge

Corte mitten im Inselinnern war zur Zeit des korsischen Unabhängigkeitskampfes heftig umkämpft. Paoli ernannte sie 1755 zur Hauptstadt und gründete 1765 eine Universität. Die Zitadelle wurde auf einem Felsen oberhalb der Einmündung der Restonica in den Tavignano errichtet (ab 14.Jahrhundert) und beherrscht das Stadtbild. Sie beherbergt heute das Museum für korsische Geschichte. Im Mittelpunkt der Altstadt (Ville Haute) befindet sich die Place Paoli mit dem Standbild des korsischen Freiheitshelden, an höchster Stelle um die Place Gaffori stehen die Eglise de l«Annonciation und das Palais National, das einst Residenz der genuesischen Verwaltung und von 1755 bis 1769 Paolis Regierungssitz war. Der Cours Paoli bildet die zentrale Achse durch den neueren Teil Cortes. Dieser führt von der Place Paoli zum Hôtel de Ville. Das Zentralgebirge in der Umgebung von Corte bietet mit seinen Schluchten, Hochtälern, Bergseen und Gipfeln zahlreiche Ausflugs- und insbesondere Wandermöglichkeiten. Von Corte aus lässt sich die Tavignano-Schlucht nur auf einem Saumpfad erwandern. Die Restonica-Schlucht ist durch eine Fahrstraße erschlossen, die bei einer Bergerie endet; sie ist Ausgangspunkt stark frequentierter Wanderwege zu mehreren Gebirgsseen sowie zum Monte Rotondo (2622m), dem zweithöchsten Berg der Insel.

Unsere Tip´s für Corte:

Sehr gute korsische Weine und Wurst gibt es in der Vielle Cave in der kleinen Seitengasse rechts vor dem Place Paoli.

Restaurant Tip´s gibt es 3:

Vom Cours Paoli in der Mitte die Treppe (Rampe Sainte-Croix) hinauf rechts eine kleine Cave mit gegrilltem (Figatellu, Entrecote, etc.) Einfach + gut. Ein Stück weiter hinauf links U Paese Temps - corsische Menu´s. Restaurant U Museu unterhalb der Citadelle

Durch die Scala di Santa Regina, die wildeste Schlucht Korsikas, nordwestlich von Corte führt eine Straße oberhalb des Golo von Castirla bis Calacuccia ins Niolu. Die Straße führt weiter am Stausee von Calacuccia vorbei zunächst durch das Hochtal des Golo, zuletzt durch den Wald von Valdu Niellu, dem größten Wald der Insel, der größtenteils aus korsischen Schwarzkiefern besteht, bis zum Col de Vergio, dem höchsten Straßenpass (1477m), der das Inselinnere mit der Westküste bei Porto verbindet. Durch das Asco-Tal und die Asco-Schlucht führt eine Straße, die hinter Ponte Leccia beginnt und bei dem Ferienort Haut-Asco endet; von dem Dorf Asco führt ein Weg hinunter zur viel fotografierten Genueserbrücke über den Asco. Das Hochtal des Asco ist vor allem als Ausgangspunkt von Hochwanderungen beliebt, wie zum Monte Cinto, dem höchsten Berg der Insel.
Richtung Süden führt die Nationalstraße, die Bastia mit Ajaccio verbindet, von Corte zum Col de Vizzanova, von dessen einstiger strategischer Bedeutung die Ruinen eines genuesischen Forts künden. Der Ferienort Vizzanova inmitten des gleichnamigen Waldes wird vom Monte d´Oro (2389m) überragt. Vom Col de la Serra bei Vivario führt eine größtenteils einspurige, landschaftlich reizvolle Straße über den Col de Sorba nach Ghisoni, dem Hauptort des Berglands Fiumorbo, weiter zum Col de Verde (1289m). Das im Süden des Col de Verde beginnende südliche Bergland hat kaum noch alpinen Charakter; es hat erheblich weniger Attraktionen als das nördliche und das zentrale Bergland zu bieten und wird deshalb auch von Touristen eher vernachlässigt. Für uns gehört dieser fleck daher zu einer bevorzugten Wanderregion. Seine höchste Erhebung ist der Monte Incudine (2136m); der größte Ort ist Aullène (1600 Einwohner). Bedeutende prähistorische Funde sind im Musée Départemental in Levie zu besichtigen, auf dem Plateau von Levie liegt die torreanische Festung Castellu di Cucurruzzu.

Bei Natur- und Wanderfreunden sind besonders Korsikas Fernwanderwege beliebt. Am bekanntesten ist der GR20 (»GR« steht für Grande Randonnée), der von Calenzana (südöstlich von Calvi) auf dem Grat des Zentralgebirges an fast allen Gipfeln über 2500m entlang bis Conca (nördlich von Porto-Vecchio) führt. Der etwa 180 - 200 km lange Weg verläuft großteils auf über 2000m Höhe und bietet Unterkünfte in meist nicht bewirtschafteten Hütten (in der Hauptreisezeit oft überfüllt); in 13 - 15 Etappen sind insgesamt fast 10000m Höhenunterschied zu überwinden. Obwohl viel begangen, ist er nur für geübte Bergwanderer geeignet. Eine sehr reizvolle Alternative stellt der Fernwanderweg Tra Mare e Monti dar, der ebenfalls in Calenzana beginnt, allerdings in geringerer Höhe und kürzeren Teilstücken durch bewirtschaftete Gegenden und bewohnte Dörfer nach Cargèse an die Westküste führt. Ebenfalls in Cargèse endet der Mare a Mare Traversée Nord, der im Zentrum Korsikas, Moriani beginnt. Mare a Mare Centre beginnt in Ghisonaccia und geht bis nach Porticcio. Im Süden führt der Traversée Sud von Porto-Vecchio über das niedrigere südliche Bergland nach Propriano. Weiterhin gibt es viele Ortschaften in der korsischen Bergwelt, die mit verschiedenen Wanderwegen verbunden sind.

Weitere Infos zum Wandern auf Korsika

Der Osten: Von Solenzara bis Bastia

Nördlich von Solenzara beginnt die Plaine Orientale, eine Küstenebene, die bis Bastia reicht und bis zu 15km breit ist. Obwohl landschaftlich eher reizlos, ist sie bei Badefreunden wegen ihrer feinsandigen Strände beliebt. Ein Kennzeichen der Ostküste sind die größeren Lagunen, Etangs genannt; am größten ist der Etang de Biguglia südlich von Bastia, der 10 km lang und bis zu 3km breit ist. In den Etangs werden Fische und Muscheln, v.a. Austern gezüchtet. Jahrhundertelang war in ihnen die Anophelesmücke verbreitet, und die Küstenebene war ein gefürchtetes Malariagebiet. Erst im Zweiten Weltkrieg schafften die Amerikaner mittels DDT Abhilfe, als sie die von den Deutschen besetzten Gebiete zurückeroberten. In der fruchtbaren Schwemmlandebene wird seit den 1950er-Jahren, zunächst gefördert von der französischen Zentralregierung, Getreide, Obst und Gemüse angebaut. Die meisten Ferienorte in der Küstenebene sind gesichtslos; Solenzana gehört zu den Ausnahmen. Aléria, auf einem Hügel an der Mündung des Tavignano gelegen, ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Ausgegraben sind v.a. die Ruinen aus römischer Zeit wie Reste eines Tempels, des Prätoriums, des Forums und der Thermen; bronzezeitliche und antike Relikte sind im Fort Matra, einer renovierten Burganlage aus dem 16.Jahrhundert, ausgestellt. Die südlich von Bastia liegende frühere Kathedrale Santa-Maria-Assunta, 1199 geweiht und später La Canonica genannt, ist die bedeutendste pisanische Kirche auf Korsika. Im 16.Jahrhundert wurde sie zum Teil, der Glockenturm und der Bischofspalast wurden bis auf die Grundmauern zerstört. Die geschichtsträchtige Region Castagniccia reicht von der Plaine Orientale bis zur Linie Ponte Leccia Corte; im Norden wird sie vom Golo, im Süden vom Tavignano begrenzt. Sie wird vom Monte San Petrone (1767m) überragt, der als schönster Aussichtsberg Korsikas gilt, da man von ihm aus das gesamte Zentralgebirge überblicken kann. Ihren Namen hat die Region von den Kastanienhainen, die dort bis ins 18.Jahrhundert genutzt wurden (Kastanienmehl und -holz). Lange Zeit war sie mit ihren fruchtbaren Böden überdurchschnittlich dicht besiedelt. Eine bedeutende Rolle in der Geschichte Korsikas spielte sie vor allem im Rahmen des korsischen Unabhängigkeitskampfes (1729-1769): In verschiedenen Klöstern der Region, v.a. im Kloster von Orezza, versammelten sich die Köpfe der Unabhängigkeitsbewegung zu Consultas, um grundlegende Entscheidungen zu treffen. Die Consulta im Kloster d«Alesani wählte 1736 Baron Theodor von Neuhoff, der Unterstützung aus dem Ausland zugesagt hatte, als TheodorI. zum ersten und letzten König von Korsika; der Glücksritter verließ seine Residenz im Bischofspalast von Cervione, dem größten Ort der Region (1500 Einwohner), noch im selben Jahr unverrichteter Dinge. In Morosaglia wurde 1725 der »Vater des Vaterlands«, der Volksheld Pasquale Paoli geboren, der 1755 von der Consulta im Kloster Saint-Antoine de Casabianca zum General der Nation gewählt wurde. Unter seiner Leitung gelang es, den Großteil der Insel von der Herrschaft der Genueser zu befreien. Nachdem die Genueser 1768 die Insel Frankreich verpfändet hatten, wurde Paoli 1769 bei Ponte Nuovo im unteren Golotal von den Franzosen vernichtend geschlagen.

Comte Grandchamp schrieb im Jahre 1860 vom Corsen:
"Intelligent und gewandt wie der Italiener, vorsichtig wie der Grieche und Stolz wie der Spanier, leiht sich der Corse vom Afrikaner dessen aufbrausende Passionen und vom Franzosen, die Tapferkeit, den Abenteuergeist und die Beweglichkeit aus."

Der Norden: Von Bastia über Cap Corse bis Calvi

In Bastia kommt der Großteil der Touristen aus Deutschland und den Alpenländern mit der Fähre an, und zwar im Neuen Hafen, über den auch gut die Hälfte des korsischen Güterverkehrs läuft. Die Hauptstadt des Départements Haute-Corse ist mit 38500 Einwohnern die zweitgrößte Stadt und mit ihren Industrievororten das Beschäftigungszentrum Korsikas. Die beiden Teile der Altstadt Terra Vecchia und Terra Nova befinden sich nördlich und südlich des Alten Hafens, der mit den Fischerbooten und Segelschiffen einen malerischen Anblick bietet. Im Zentrum der Terra Vecchia, des alten Hafenviertels, liegt der Place de l«Hôtel de Ville, der als Marktplatz genutzt wird. Umgeben wird er von der Barockkirche Saint-Jean-Baptiste und den alten Wohnhäusern mit ihren engen Gassen. Die lang gestreckte Place Saint-Nicolas im Norden bildet mit den Restaurants und Straßencafés einen weiteren Touristentreffpunkt, der parallel dazu verlaufende Boulevard Paoli die Hauptgeschäftsstraße. Zur Terra Nova, der Zitadelle, gelangt man vom südlichen Kai des alten Hafens aus. Der Wehrturm und die Festungsmauer stammen aus der frühen Zeit der genuesischen Herrschaft (14.Jahrhundert). Außer alten Häuser, engen Gassen und zwei Kirchen begegnet man in der Zitadelle dem Gouverneurspalast, in dem sich das Museum für korsische Volkskunde befindet. Die Küstenstraße um das Cap Corse, das etwa 40km lange und 15km breite Vorgebirge im Nordosten, führt durch idyllische Fischer- und Bergdörfer, an genuesischen Wehrtürmen und hervorragenden Aussichtspunkten vorbei. Von der höchsten Erhebung aus, dem Monte Stello (1307m), lässt sich das ganze Kap überblicken. Nördlich von Erbalunga, einem malerischen Fischerdorf, beginnt die Macchie, die das Kap größtenteils bedeckt. Bei Macinaggio verlässt die Straße die Ostküste und führt an dem Bergdorf Rogliano vorbei über die Ausläufer des Vorgebirges an die steile Westküste des Cap´s. Es lohnen sich Abstecher zu dem Aussichtspunkt Moulin Mattei und zu dem Hafenort Port de Centuri. Die Küstenstraße ist äußerst kurvenreich; von Pino bis Canari führt auch eine überdies schmale Höhenstraße.
Das Nebbio bildet das fruchtbare Becken um die Schwemmlandebene des Aliso, der bei Saint-Florent ins Meer mündet. Geschützt durch die umgebenden Gebirgsketten, wird das Nebbio landwirtschaftlich stark genutzt (Getreide-, Obst- und Weinanbau, Korkeichen- und Olivenhaine, Weidewirtschaft). Saint-Florent, einst heftig umkämpft, hat sich vor allem wegen seiner feinsandigen Strände zu einem beliebten Touristenort entwickelt. Nördlich der Straße von Saint-Florent nach Ile Rousse liegt der Désert des Agriates, ein Ödland, das einst landwirtschaftlich genutzt wurde und heute nahezu unbewohnt ist.

Die Balagne

im Nordwesten reicht von der Küste bis zu den ersten Gipfeln der Hochgebirgskette; sie gliedert sich in die »fruchtbare« Balagne im Norden mit den Hauptorten L'Ile Rousse und Calvi und in die »öde« Balagne an der Westküste mit Galéria als Hauptort. Neben schönen Stränden hat die fruchtbare Balagne im Hinterland hübsche Bergdörfer inmitten von Getreidefeldern und Weinbergen, Obstgärten und Ölbaumhainen zu bieten; sie wird auch als das »heitere« Korsika bezeichnet. Das Wahrzeichen des Touristenzentrums Calvi (3600 Einwohner, bis zu 30000 Besucher) ist die auf einem Felsvorsprung thronende Zitadelle; im 15.Jahrhundert von den Genuesern erbaut, konnte sie erst 1794 von den Engländern erobert werden. Im Fährhafen neben dem Jachthafen landen in der Hochsaison v.a. Fährschiffe aus Nizza und Marseille. In den Cafés und Restaurants am Hafenkai und in der Fußgängerzone der Unterstadt drängen sich dann die Touristenscharen. Vor ihnen kann man ins liebliche Hinterland mit seinen malerischen Bergdörfern flüchten.


Der Westen: Von Porto nach Propriano

An der Westküste reihen sich vier große Golfe aneinander: die Golfe von Porto, Sagone, Ajaccio und Valinco. Am wildesten ist die Küstenlandschaft am Golf von Porto. Der charakterlose Touristenort Porto bietet in seiner Umgebung große Attraktionen. Nördlich liegen der reizvolle Golf von Girolata und die Halbinsel Scandola (Naturreservat), die nur zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen sind. Landeinwärts lohnt eine Wanderung durch die großartige Spelunca-Schlucht, die der Fluss Porto durchfließt. Südlich des Golfs finden sich im gelb-roten Granit der Calanche die bizarren Felsformen, deren kugel- oder ellipsenförmige Aushöhlungen durch Tafoniverwitterung entstanden sind; durch die beeindruckende Felslandschaft führen mehrere Wege mit Ausblicken auf den Golf. Ajaccio, Hauptstadt des Départements Corse-du-Sud, streitet seit zwei Jahrhunderten mit Bastia um die politische und wirtschaftliche Vorherrschaft auf der Insel. Jedenfalls ist Ajaccio seit 1982 Sitz des korsischen Regionalparlaments, mit 58000 Einwohnern die größte Stadt und nicht zuletzt die Geburtsstadt NapoleonsI. Gerade auch im Winter ist Ajaccio ein beliebter Aufenthaltsort. Der Hafen wird nur von den französischen Fähren aus Nizza und Marseille angefahren. An den Hafen schließt sich die touristisch relevante Altstadt an. Die Zitadelle stammt aus dem 16.Jahrhundert; vom Militär genutzt, ist sie für Touristen nicht zugänglich. Die Kathedrale Notre-Dame-de-la-Miséricorde, in der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts im Stil der italienischen Renaissance gebaut, ist im Innern prächtig gestaltet. Fast allgegenwärtig ist der weltberühmte Sohn der Stadt: Erinnerungsstücke bergen die Maison Bonaparte, Napoleons Geburtshaus, und das Musée Napoléonien mit Familiengalerie im Hôtel de Ville; Denkmäler stehen auf den Places Foch, Général de Gaulle und d«Austerlitz (außerhalb der Altstadt). Im Palais Fesch lagert eine bedeutende Sammlung von Werken italienischer Meister vom 13. bis 18. Jahrhundert, von denen aber nur ein kleiner Bruchteil gezeigt wird.
Am mildesten und daher am besten zum Baden geeignet ist der Golf von Valinco. Dessen Hauptort Propriano mit Fährverbindung zum französischen Festland ist nur in der Hochsaison gut besucht. Im Norden des Golfs sind die prähistorischen Fundstätten bei Filitosa mit zahlreichen Menhirstatuen der älteren Megalithiker (35001000 v.Chr.) sowie turmartige Kult- und Festungsbauten der sie bekämpfenden Torreaner (ab 1600 v.Chr.) zu besichtigen.

Der Süden: Von Sartène bis Porto-Vecchio

Sartène, oberhalb des Rizzanèsetals an einem Hang gelegen, wird gern als »korsischste« Stadt der Insel bezeichnet. Die Geschichte der Stadt war über Jahrhunderte von der Herrschaft der Grundbesitzer und ihren Fehden geprägt; und im Altstadtviertel scheinen die mehrgeschossigen, kleinfenstrigen, festungsartigen Häuser aus Granitblöcken noch eine feindselige Stimmung auszustrahlen. Zentrum ist die Place de la Libération mit der Église Sainte-Marie und dem Hôtel de Ville im einstigen Palais der genuesischen Gouverneure. Das Museum für korsische Frühgeschichte im ehemaligen Gefängnis zeigt Funde aus der Jungsteinzeit bis zur Eisenzeit. Wegen seiner prähistorischen Fundstätten ist auch das reizvolle Umland Sartenais berühmt; sehenswert sind v.a. die Fundstätten von Cauria mit zahlreichen Menhiren aus der frühen Megalithkultur und dem riesigen Dolmen von Fontanaccia sowie die Alignements von Pagliaju mit insgesamt über 250 in Gruppen aneinander gereihten Menhiren.
Eine Touristenattraktion ist Bonifacio an der Südspitze der Insel. Erbaut auf einer Landzunge, deren Kalkfelsen bis zu 60m steil aus dem Meer aufragen, hat die Altstadt ihr spätmittelalterliches Stadtbild mit den engen Treppengassen weitgehend erhalten. Von der modernen Unterstadt mit Fähr-, Fischerei- und Jachthafen gelangt man über eine Treppengasse auf dem Steilfelsen in die Oberstadt, die sonst durch ein Fjord von der Insel getrennt ist. Bedeutende Bauwerke sind die Kirche Sainte-Marie-Majeure, deren Strebebögen mit den umliegenden Häusern verbunden sind, in der Stadtmitte und die Kirche Saint-Dominique, das wichtigste der wenigen gotischen Bauwerke der Insel, hinter der Zitadelle. Von der Place Manichella bietet sich ein großartiger Blick auf die leuchtend weißen, teils überhängenden Kalkfelsen an der Südspitze sowie über die 12km breite Straße von Bonifacio auf Sardinien. Porto-Vecchio bildet das Touristenzentrum Südkorsikas (8000 Einwohner, 24000 Betten). Von den genuesischen Befestigungsanlagen sind Teile der Zitadelle und die Porte Génoise mit Resten der Stadtmauer erhalten. Geeignete Badestrände finden sich im gut geschützten, von sanften Hügeln umgebenen Golf von Porto-Vecchio wie in beiderseits benachbarten Buchten. Lohnenswerte Ausflüge führen zu den prähistorischen Kultstätten mit Monumenten der Torreaner im Umland, so bei Bruschiccia, Ceccia und Tappa im Süden und bei Arraggiu und Torre im Norden (nach der Kultstätte bei Torre sind die Torreaner benannt worden, deren Herkunft unbekannt ist), oder in den Wald von L«Ospedale, einen Kiefernwald in bergiger Landschaft mit vielgestaltigen Tafoniverwitterungen im Hinterland. Landschaftlich höchst reizvoll ist die Strecke von L«Ospedale vorbei am Stausee und Wasserfall Piscia di Gallo nach Zonza, weiter über den Col de Bavella mit prächtigen Ausblicken auf die nadelförmigen Granitspitzen der Bavellagruppe nach Solenzara